Verantwortungsvolles Bauen

Wie klimafreundlich und clever Menschen in Zukunft bauen, wird wesentlich dazu beitragen, wie gut wir auf diesem Planeten überleben können. Wenn wir die Gefahren des Klimawandels ernst nehmen und rechtzeitig Maßnahmen  treffen wollen, die für klimaneutrales Leben sorgen und ein großes Maß an Klimaanpassung gewährleisten, fällt der Blick auch auf Baumaßnahmen und Baugebiete, die einen großen Teil der möglichen Umkehrpunkte für den Klimawandel darstellen: Rund 30 Prozent der Gesamtenergie entfallen auf die Haushalte und davon circa 75 Prozent auf Raumwärme, rund 12 Prozent auf Warmwasser und ungefähr 13 Prozent auf Elektrogeräte und Beleuchtung.

Um das für Reinheim umzusetzen, haben SPD und GRÜNE über alles Machbare intensiv beraten, Projekte in Nachbargemeinden angeschaut und die Rechtslage sehr ausführlich recherchiert. Die Tatsachen, die bei derzeitigen und zukünftigen Baumaßnahmen geschaffen werden, sind Bedingungen für die nächsten 50 Jahre und diese sollen ein wichtiger aktiver und vorausschauender Schritt in Richtung Klimaneutralität sein: Die CO2-Emissionen  durch den Wärmebedarf und den benötigten Haushalts/Betriebsstrom in neuen Häusern und Baugebieten sollten idealerweise gleich Null sein, und durch auf dem Baugrundstück erzeugten regenerativen Strom, bilanziell ausgeglichen werden, indem bei den Gebäuden der Wärme- und Energiebedarf insgesamt erheblich reduziert wird.

Gleichzeitig ist es der Koalition aus SPD und Bündnis90/DIE GRÜNEN ein sehr wichtiges Anliegen, im Stadtgebiet bezahlbaren Wohnraum durch Neubebauung in ausgewiesenen Baugebieten, Einzelbauvorhaben beziehungsweise durch Nachverdichtung im Innenbereich, anzubieten und zu unterstützen. Die Koalitionspartner legen großen Wert darauf, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen ökologischen Anforderungen und der Bezahlbarkeit von Wohnraum zu ermöglichen. Die Koalition legt zu diesem Thema in der kommenden Stadtverordnetenversammlung am 24. November ein umfassendes  Konzept vor, das in allen zukünftigen Bauvorhaben als Vorlage Verwendung finden soll.

Dieses Konzept beinhaltet unter anderem klare Aussagen zum Mindestenergiestandard der zu erstellenden Gebäude, Vorbereitungen auf die Installation von Sonnenenergiesammlern (Photovoltaik und/oder Solarthermie) und die Einplanung von Energiespeichern gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit Energieversorgern. Besonders bei Bauvorhaben, die über Einzelgebäude hinausgehen, sollen im Sinne einer bevorstehenden Verkehrswende  und der sich entwickelnden E-Mobilität entsprechende Maßnahmen eingeplant werden, wie Ladestationen, gemeinsame Verkehrsflächen für alle Verkehrsteilnehmer, Berücksichtigung des ÖPNV. Nicht zuletzt spielt bei Bauvorhaben der Naturschutz eine erhebliche Rolle und die damit verbundene Biodiversität durch Erhaltung von möglichst großen unversiegelten Flächen mit Begrünung und Bepflanzung und der Auswahl mehrheitlich heimischer Gehölze.

Auf staatliche Fördermöglichkeiten bei Bauvorhaben soll ausdrücklich hingewiesen werden:  Je klimaneutraler das Gebäude konzipiert ist, desto höher ist die staatliche Förderung. Die nachträgliche Installation von CO2-freien beziehungsweise erneuerbaren Energieversorgungen und Dämmmaßnahmen ist unverhältnismäßig aufwendiger und entsprechend teurer, als die sinnvolle Einplanung von vorneherein.

„Wir gehen davon aus , dass wir mit diesen Plänen im Sinne all derjenigen handeln, denen der Klimaschutz und der bezahlbare Wohnraum ein wichtiges Anliegen ist und hoffen, in der Stadtverordnetenversammlung eine große Zustimmung zu finden“, erläutert Hans Carl Menningmann von Bündnis 90/DIE GRÜNEN.

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