Die vom Ortsverband Bündnis 90/Die Grünen Reinheim organisierte Informationsveranstaltung zur Kommunalen Wärmeplanung verzeichnete am vergangenen Wochenende eine beeindruckende Resonanz. Zahlreiche interessierte Bürgerinnen und Bürger folgten der Einladung, um sich über die Herausforderungen und Chancen der zukünftigen Wärmeversorgung in ihrer Kommune zu informieren.
Referent Prof. Dr. Krick erläuterte in seinem fundierten Vortrag die komplexen Zusammenhänge der Kommunalen Wärmeplanung und betonte die zwingende Notwendigkeit, von fossilen Brennstoffen wegzukommen. „Der Umstieg auf erneuerbare Energien ist nicht nur aus Klimaschutzgründen geboten, sondern auch aus versorgungstechnischer und wirtschaftlicher Perspektive alternativlos“, führte Prof. Krick aus.
Der Experte wies darauf hin, dass bereits erste Kommunen ihre Gasnetze stillgelegt haben und bei noch bestehenden Netzen mit sinkender Kundenzahl die Durchleitungspreise erheblich steigen werden. Für Reinheim mit seiner charakteristischen Einzelhausbebauung prognostizierte er primär den Einsatz von Wärmepumpen als zukunftsfähige Technologie. Eine Versorgung über Wasserstoff sei hingegen ineffizient und werde voraussichtlich der energieintensiven Industrie vorbehalten bleiben.
Besonders eindrücklich verdeutlichte Prof. Dr. Krick die Effizienzvorteile moderner Wärmepumpentechnologie: „Mit dem Strombedarf, den ein Einfamilienhaus für direktes elektrisches Heizen benötigt, können Wärmepumpen für 14 Häuser betrieben werden.“
Um den zukünftigen Energiebedarf für Heizung und E-Mobilität decken zu können, sei der massive Ausbau erneuerbarer Energien durch Photovoltaik- und Windkraftanlagen sowie die Erweiterung der kommunalen und überregionalen Stromnetze unabdingbar. Gleichzeitig müsse die energetische Sanierung des Gebäudebestands konsequent vorangetrieben werden.
Der Referent erläuterte den gesetzlichen Rahmen, der für Reinheim eine Kommunale Wärmeplanung bis Juni 2028 vorschreibt. Dieser Prozess umfasst zunächst die Identifikation potenzieller Gebiete für zentrale Wärmeversorgung, gefolgt von einer detaillierten Bestandsanalyse der Energieverbräuche und vorhandenen Versorgungsstrukturen. Darauf aufbauend werden Möglichkeiten zur Reduktion von Energieverbrauch und CO2-Emissionen sowie zur Kostensenkung erarbeitet.
„Bei der Umsetzung der Wärmeplanung können Kommunen je nach vorhandenen Kompetenzen Teile selbst übernehmen oder externe, idealerweise unabhängige Dienstleister beauftragen“, erklärte Prof. Dr. Krick. Er betonte nachdrücklich: „Unabdingbar für eine hohe Akzeptanz und erfolgreiche Umsetzung der Kommunalen Wärmeplanung ist ein gemeinsames Vorgehen von Bürgerinnen und Bürgern, Politik und Verwaltung.“
Die Diskussionen während und nach dem Vortrag zeigte das große Interesse der Reinheimer Bevölkerung an diesem zukunftsweisenden Thema.
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